Spezielle Schmerztherapie

Spezielle Schmerztherapie


Ein akuter Schmerz ist grundsätzlich ein Warnsignal, das uns veranlasst, uns um unseren Körper zu kümmern. Im Laufe der Evolution haben wir gelernt, diesen Körpersignalen eine besondere Bedeutung zu zuschreiben. Dabei hat die Erfahrung gezeigt, dass wir uns körperlich krank weniger gut gegen potentielle Angreifer wehren und uns weniger gut vor anderen Gefahren schützen können.


Deshalb geht der akute Schmerz in der Regel mit unangenehmen Gefühlen wie Angst, Sorge und Hilflosigkeit einher. Allerdings ist der Körper auch in der Lage in einer lebensbedrohlichen Situation so viel körpereigene „Schmerzmittel“ zu produzieren, dass wir kurzfristig schmerzfrei sind und uns z.B. nach einem Unfall noch aus der Gefahrenzone entfernen können. 


Akute Schmerzen sind eine lebenserhaltende, sinnvolle Reaktion des Körpers.


Dieser akute Schmerz dauert einige Sekunden bis mehrere Wochen, man kennt einen Auslöser (Verbrennung, Knochenbruch, Entzündung…) und je mehr diese Schädigung des Körpers verheilt, desto mehr lässt der Schmerz nach.

Wenn der Schmerz aber:

  • länger als 6 Monate anhält (chronischer Schmerz)
  • trotz vieler Untersuchungen keine körperliche Ursache bzw. keine ausreichende körperliche Ursache für den Schmerz gefunden wird
  • Behandlungen mit Medikamenten, Physiotherapie, Operationen usw. den Schmerz nicht dauerhaft und effizient lindern können

ist der Schmerz vermutlich anders zu begründen.


Am Häufigsten handelt es sich dabei um eine „Schmerzstörung mit psychischen und somatischen Faktoren“ oder eine „somatoforme Schmerzstörung“. Diese Erkrankungen sind mit starken Schmerzen verbunden, die Sie in ihrem Alltagsleben, der Ausübung des Berufes und sogar in ihren sozialen Kontakten stark beeinträchtigen und damit Ursache vieler Probleme sind.


Die fehlende Erklärung für die Schmerzen unter denen sie täglich leiden, verunsichert Sie und macht Ihnen verständlicherweise Angst.

In diesem Fall ist der Zusammenhang zwischen der Schwere der Gewebeschädigung und der Stärke des Schmerzes entkoppelt. Das heißt die Stärke der Schmerzen oder deren Lokalisation kann durch die vorhandenen Befunde (MRT, CT, neurologische Messungen) nicht erklärt werden.

Dann hat der Schmerz seine Warnfunktion verloren, und es liegt mit größter Wahrscheinlichkeit eine andere Schmerzerkrankung vor. 


Der Schmerz entsteht als Sinneswahrnehmung erst im Gehirn. Wenn die Nervenbahnen zum Gehirn z.B. durch eine Rückenmarksnahe Betäubung unterbrochen werden,  nehmen wir daher trotz Gewebeschädigung keinen Schmerz wahr.

Auf der anderen Seite können wir Schmerzen als Sinneswahrnehmung in Körperteilen empfinden, die es nicht mehr gibt (Phantomschmerz).


Die Einschränkungen, die die Schmerzen mit sich bringen,  führen in den meisten Fällen zu sozialem Rückzug. Dieser Rückzug kann wiederum eine depressive Stimmungslage verstärken.

Hinzu kommen Angst vor Arbeitsplatzverlust, Leistungseinbußen, finanziellen Problemen und negativen Auswirkungen auf Partnerschaft und Familie.


Das Schmerz und das Stressverarbeitungssystem sind im Gehirn eng mit einander verbunden. Zum einen bedeutet chronischer Schmerz für den Körper Stress, zum anderen wirkt sich psychosozialer Stress auf den Schmerz aus. Neurophysiologisch gesehen kann körperlicher von psychischem Schmerz/ Stress kaum unterschieden werden.

Zusammenfassend müssen in Bezug auf die Schmerzentstehung und damit auch die Behandlung also biologische, psychologische und soziale Aspekte mit einbezogen werden.


Es ist dadurch notwendig nicht nur die erhobenen Befunde wie z.B. körperliche Untersuchungen, MRT und Röntgenbilder-Bilder sowie Laborergebnisse zusammen zu tragen, sondern diese Ergebnisse vor dem Hintergrund Ihrer individuellen, ganz persönlichen Geschichte und Lebenssituation zu sehen.


Ich biete Ihnen in meiner Praxis ein genau auf diese Situation abgestimmtes Angebot aus ärztlicher Betreuung,  Interpretation der vorliegenden Befunde und der geklagten Symptomatik, sowie Erfassung der psychosozialen Komponente mit psychotherapeutischen Mitteln an.

Alle jetzt hier kurz angerissenen Abläufe auf körperlicher und psychischer Ebene werden erklärt, gemeinsam mit Ihnen Ihre bewertet auf welche Weise Sie betroffen sind und welche Einflussmöglichkeiten Sie abseits von bzw. neben Schmerzmitteln und Operationen haben.

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